Gemeinsame Übung mit der Feuerwehr Römerberg - Schwerer Unfall auf der B9 simuliert.
Die Feuerwehr hat auf dem Gelände der ehemaligen Firma Gläser an der Harthäuser Straße in Dudenhofen geübt – allerdings ohne die Kameraden aus Dudenhofen. Zur Simulation eines Verkehrsunfalls auf der B 9 fuhren am Montagabend kurz vor 20 Uhr die Wehren aus Römerberg und Schwegenheim auf das Werksgelände.
„Proben sollten die Römerberger und Schwegenheimer vor allem die übergreifende Zusammenarbeit“.
Und das auf neutralem Boden. Christoph Stoll von der Schwegenheimer Wehr: „Manchmal fahren wir voneinander unabhängig, ohne dass der eine vom anderen etwas weiß zum gleichen Einsatzort.“ Zum Beispiel zur Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall auf der B 9. Werner Huber von der Römerberger Wehr: „Oder wenn die Beschreibung des Einsatzortes ungenau und damit unklar ist, in welche Zuständigkeit er eigentlich fällt.“
Das gelegentliche Problem der benachbarten Feuerwehren:
Beide – Römerberg gehört zum Rhein-Pfalz-Kreis, Schwegenheim zum Landkreis Germersheim – haben eigene Einsatz-Leitzentralen, arbeiten getrennt.
Besser es kommen gleich zwei Wehren als gar keine. Das sehen auch Stoll und Huber so.
Ihnen ging es bei der Übung am Montag vor allem um die Koordination der Arbeit vor Ort, “ohne, dass vorher etwas abgesprochen ist, dass wir wissen, was uns erwartet“.
Zwischen den brachliegenden Produktionshallen auf einem freien Stück die Szenerie nach einem Unfall: Ein auf der Seite liegendes Auto, zwei ineinander verkeilte Wagen, ein weiteres demoliertes Auto weiterweg, seitlich ein Lastwagen, über einen Abstand von etwa 40 Metern verstreut.
In den Autos eingeklemmte „Dummys“ mit verschiedenen „Verletzungen“. In acht Minuten sollten die Wehren am entferntesten Punkt ihres Einsatzgebietes sein.
Nach Dudenhofen schaffen es die Schwegenheimer in zehn Minuten. Die Wehren sind alarmiert, treffen ein, machen sich anhand der unterschiedlichen Verletzungen ein Bild der Lage:
Was ist in welcher Reihenfolge zu tun, welche Gerätschaften – eine Rettungsschere wirkt mit 40 Tonnen auf Autodächer – werden zur Rettung der Insassen, Stabilisierung der Fahrzeuge gebraucht, welcher Verunfallte muss zuerst versorgt werden.
Mit dabei ist René Py vom Roten Kreuz Lingenfeld.
Er sagt: „Im Ernstfall bräuchten wir jetzt noch mindestens fünf Rettungswagen, einen Notarzt, eventuell auch einen Hubschrauber.
Gefragt, ob die Wehrleute auf die Bilder von Schwerverletzten vorbereitet seien, wie sie damit umgehen: „Gerade hier liegen zwischen Theorie und Praxis Welten.“
Zur Verarbeitung des Schlimmen, soweit das möglich ist, stünden Notfallseelsorger bereit, könne professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.
Huber übernimmt die Einsatzleitung, Stoll weist die acht Fahrzeuge und 45 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren ein, verteilt nach dem Schadensbild die Aufgaben. Zirka eineinhalb Stunden dauert die Übung.
Stoll: „Wenn es darauf ankommt, sollten wir es unter einer Stunde schaffen.“
Für die Römerberger und Schwegenheimer, deren Einsatzgebiet sich auch mit der Feuerwehr Gommersheim überschneidet, war es die erste Gemeinschafts-Übung.
(Quell: Die Rheinpfalz - NR. 214)